Mit einer praxisnahen Fortbildung zum Thema Schmerzversorgung hat im Juni 2025 in der Oberhausener Pflegeeinrichtung „Gute Hoffnung“ eine neue Schulungsreihe Premiere gefeiert. Das Format richtet sich gezielt an Pflegekräfte und Einrichtungen der stationären Altenpflege in Oberhausen und wurde von unserem Palliativmediziner Christoph Wegewitz gemeinsam mit unserer Psychoonkologin Nicole Peters-Bokelmann konzipiert. Unterstützt wurde das Planungsteam von Andrea Stromenger, Pflegedienstleitung im Sterkrader Seniorenzentrum „Guten Hoffnung“.
„Das Thema Schmerz ist in vielen Pflegeeinrichtungen noch nicht optimal etabliert – dabei ist es essenziell für die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen“, sagt Wegewitz. Sein Ziel: aktuelles Wissen direkt und niedrigschwellig dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird – in die Einrichtungen selbst. Anders als klassische Fortbildungen, die einzelne Mitarbeitende extern besuchen, setzt das neue Format bewusst auf Inhouse-Schulungen für ganze Teams.
Die Auftaktveranstaltung in Sterkrade stieß auf durchweg positive Resonanz. „Es war ein sehr lebendiges Format mit reger Beteiligung“, berichtet Andrea Stromenger. Sie selbst und zehn ihrer Mitarbeitenden – darunter bewusst auch Auszubildende – nahmen an der 90-minütigen Schulung teil. „Ich habe auch nach vielen Berufsjahren noch Neues gelernt“, so Stromenger, etwa zur Einteilung von Schmerz in körperliche, psychische, soziale und spirituelle Dimensionen. Besonders relevant seien praxisnahe Aspekte wie die richtige Kombination und Begleitmedikation von Schmerzmitteln, etwa zur Vermeidung von Übelkeit bei Opiatgabe.
Nicole Peters-Bokelmann, die die organisatorische Umsetzung der neuen Reihe übernikmmt (auch als Koordinatorin des Oberhausener Palliativnetzes), sieht in den Inhouse-Schulungen einen entscheidenden Vorteil: „Wenn nur eine Person aus einer Einrichtung zu einer externen Schulung geht, versandet das Wissen schnell im beruflichenAlltag. Unser Format holt Leitung und Team gemeinsam vor Ort ab – das schafft Nachhaltigkeit.“ Sie berichtet von großem Interesse seitens vieler Einrichtungen in der Stadt.
Die Fortbildung soll künftig regelmäßig in verschiedenen Häusern angeboten werden. Ein weiterer Termin in der „Guten Hoffnung“ ist bereits geplant, der Rollout in andere Pflegeheime in Vorbereitung.
„Pflege braucht Wissen – und Menschen, die bereit sind, es zu teilen und umzusetzen“, resümiert Christoph Wegewitz. Mit dem neuen Format ist dafür nun ein vielversprechender Anfang gemacht.